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Vereinslogo des Blinden und Sehbehindertenverein Erftkreis.e.V. mit Stockmännchen

Hintergrund Wolke

Timmendorfer Strand 2009

 

In diesem Jahr sollte unsere Vereinsfahrt uns nach Timmendorfer Strand führen.

 

Am 24.08.2009 trafen wir uns am Bahnhof in Köln, um das „Unternehmen Timmendorfer Strand“ in Angriff zu nehmen.

An der Fahrt nahmen 21 Personen teil, zusammengesetzt aus Vereinsmitgliedern und deren Begleitpersonen, sowie Jette, Urmel und Alonso, unseren treuen und braven Führhunden.

 

Nach der Ankunft in Timmendorfer Strand und dem Einchecken im Hotel erwartete uns ein zwar etwas verspätetes, aber sehr köstliches Mittagessen. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. So packten viele ihre Koffer aus, einige machten sich schon mit der näheren Umgebung vertraut oder gingen zum Strand. Beim gemütlichen Kaffeetrinken stimmten sich mehrere Mitglieder nachmittags auf den Urlaub ein.

Den Abend verbrachten wir in  gemütlicher Runde im Garten des Hotels

abends in gemütlicher Rund in der Gartenbar

 

Am zweiten Tag stand unseren Mitgliedern der Vormittag wieder zur freien Verfügung und jeder nutze ihn entsprechend seinen Interessen. Nachmittag unternahmen wir einen Ausflug in das kleine Städtchen Eutin zu einer Schloßbesichtigung.

Springbrunnen im gepflasterten Innenhof des Schloss Eutin

 

Die am Eutiner See gelegene Schloßanlage diente als Residenz der Fürstbischöfe von Lübeck aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf, den späteren Großherzögen von Oldenburg. Die Räume des ehemaligen herzoglichen Wohnschlosses präsentieren Originalausstattungen mit Möbeln, Gemälden und Kunsthandwerk aus der Zeit des Spätbarock, Régence und des Klassizismus. Beeindruckend sind u.a. große Schiffsmodelle, ehemals Geschenke der russischen Zaren.

eines der großen Schiffsmodelle mit gesetzten Segel

 

Nach der Rückkehr zum Hotel und dem Abendessen ließen wir den Tag wieder bei einem gemütlichen Zusammensein ausklingen.

 

Am Mittwoch, dem dritten Tag unserer Reise, wurde das Mittagessen etwas vorverlegt, damit wir pünktlich zur Abfahrt das Motorschiffes „Seemöwe“ an der Seebrücke bereitstanden, um mit diesem nach Neustadt, einem kleinen Hafenstädchen an der Ostsee, zu schippern. Nach einer ruhigen Seefahrt wurden uns schon bei der Einfahrt in den Hafen von Neustadt verschiedene Sehenswürdigkeiten erklärt, darunter waren der 100 Meter tiefe Tauchübungsturm der Marine, der Standort der Bundespolizei See und den Drehort der gleichnamigen Fernsehserie „Küstenwache“. Leider lag das Boot aus der Serie  Küstenwache "die Albatros" während unseres Ausflugs nicht im Hafen, dafür aber die Neustrelitz.

Im hintergrund das Schiff der Bundespolizei ( Küstenwache ) die Neustrelitz

 

Nach der Landung liefen wir über die Brücke, die den Hafen und das Binnenwasser trennt  zum Heiliggeist-Hospital von 1344. In einem Kräutergarten, der im Garten des Hospitals angelegt wurde, lernten wir durch Fühlen und Riechen Kräuter kennen, die einem zwar oft am Wegrand begegnen, aber als Heilkräuter weitestgehend in Vergessenheit gerieten.

Anschließend ging es zu Fuß weiter zum Pagodenspeicher am Binnenwasser, dem größten Speicher Neustadt's zu dessen Blütezeit als Handelsstadt im Mittelalter, und dem Klassizistisches Rathaus im Stadtinneren.

Pagodenspeicher am Binnenwasser

 

Die Geschichte der Entstehung des Rathauses war trotz der Tragik auch recht unterhaltsam. Mit einer kleinen Erfrischung in einer der zahlreichen Hafenkneipen beendeten wir den Ausflug nach Neustadt, bevor es mit der „Seemöwe“ wieder Richtung Timmendorfer Strand ging.

Auch dieser Abend fand seinen Abschluß in einem gemütlichen Zusammensein im Garten des Hotels.

 

Den Donnerstag konnte alle Teilnehmer unserer Vereinsfahrt individuell gestalten. Sie nutzen den Tag für Spaziergänge, Einkäufe und Besuche von Sehenswürdigkeiten von Timmendorfer Strand und den umliegenden Ortschaften. Sogar Busfahrten zum Nachbarort um leckere Fischbrötchen zu essen, standen auf der Tagesordnung.

zwei japanische Hauser mit großer Glasfassade und weißen Dachziegel sowie einem Garten im japanischen Stil

Am Abend veranstalteten die Mitarbeiter des Aura-Hotels Timmendorfer Strand einen gemütlichen Grillabend für alle Hotelgäste, bei dem neben verschiedenen Salaten auch zahlreiche Grillspezialitäten angeboten wurden und die Gemütlichkeit von selbst aufkam.

 

Am Freitag stand nach dem Frühstück ein Ganztagsausflug in Richtung Lübeck und Travemünde auf dem Programm.  Mit dem Bus fuhren wir, vorbei am Holstentor, dem bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, zum historischen Stadtkern Lübecks. Wie unser Stadtführer uns erklärte, befindet sich dieser auf einer Insel, welche die Form einer Schildkröte hat. Nach dem Halt an einer der zahlreichen interessanten Kirchen Lübecks zeigte unser Stadtführer uns das Haus der Familie Mann, einer der angesehendsten Senatorenfamilien der Hansestadt, aus deren Reihen die berühmten Schriftsteller Heinrich und Thomas Mann stammen.

Eingang des Buddenbrookhauses

Der berühmteste Roman Thomas Manns „Die Buddenbrooks“ sollte auch im Laufe der weiteren Stadtführung Leitfaden unserer Tour werden, denn immer wieder kamen wir an Orte, die in dem Roman erwähnt werden oder im Zusammenhang mit diesem stehen.

Sehr informativ waren auch die Erläuterungen zum Lübecker Rathaus, einem imposanten Bauwerk in verschiedenen Baustilen. Das Betasten der gebrannten, lackierten Backsteine verdeutlichte uns den Unterschied zu „normalen“ Backsteinen und die Beschreibungen zeugten vom Reichtum der Stadt zu Zeiten der Hanse.

zusammen mit unserem Stadtführer stehen wir vor dem Lübecker Rathaus

Anschaulicher wurde für uns die Lübecker Altstadt durch das vom Rotary-Club Lübeck-Holstentor gestiftete Tastmodell. Darauf wurden die verschiedenen Kirchen, besondere Patrizierhäuser und weitere Bauwerke und Sehenswürdigkeiten plastisch und detailgetreu nachgebildet und verdeutlichte die Lage der Altstadt im Zentrum Lübecks.

Bronzemodell der Altstadt von Lübeck mit beschriftung in Blindenschrift

Nächstes Ziel unserer Tour war das 1286 erbaute Heiligen-Geist-Hospital, eine der ältesten bestehenden Sozialeinrichtungen der Welt und eines der bedeutendsten Bauwerke der Stadt. Darin wurden die Armen und Kranken medizinisch und mit Lebensmitteln versorgt. Seit dem 17. Jahrhundert wurde den Bewohnern acht Mal im Jahr ein warmes Bad genehmigt.

Danach ging es zum Mittagessen ins Schabbelhaus, einem ehemaligem Patrizierhaus, in dem sich heute ein Restaurant befindet. Teile der Einrichtung erinnern noch heute an vergangenen Wohlstand der Lübecker Bürgerschaft.

Anschließend ging es frisch gestärkt zur Drehbrücke, von der aus unser Ausflug über die Trave per Motorschiff in Richtung Travemünde fortgesetzt wurde. Wir fuhren vorbei an verschiedenen Umschlagplätzen unterschiedlichster Reedereien mit den bekannten RoRo-Fähren, die alle an die Ostsee angrenzenden Staaten mit Waren beliefern.

Leider war uns der Wettergott, der es bisher an allen Tagen mehr als gut mit uns meinte, an diesem Tag nicht sehr gewogen. Sowohl bei der Stadtführung in Lübeck als auch bei der Fahrt über die Trave wurden wir immer wieder von Regenschauern überrascht, die jedoch unsere gute Laune nicht trüben konnten.

In Travemünde wurden wir von dem bekannten Kreuzfahrtschiff „Deutschland“ empfangen, welches in seiner imposanten Größe hier vor Anker lag. Für eine Besichtigung Travemündes blieb leider keine Zeit, da wir an den Fahrplan des örtlichen Nahverkehrs gebunden waren.

MS Deutschland im Hafen von Travemünde

Den Abend ließen wir wieder in gemütlicher Runde ausklingen, die diesmal in der Lounge des Hotels stattfand, da auch am Abend immer wieder Regenschauer auftraten.

 

Trotz des verregneten Wetters am Sonnabend ließen sich einige Unerschrockene nicht davon abhalten, den Weg zur Hermannshöhe zu beschreiten, entlang auf einem der beliebtesten Wanderwege an der Steilküste.

auf dem Weg zur Hermannshöhe sahen wir über der Ostsee einen Blitz

Die etwas „wasserscheuen“verbliebenen Mitglieder unserer Reisegruppe verbrachten bei Kaffee und Kuchen den Nachmittag im Wintergarten des Hotels.

 

Auch an unserem Sonntagsausflug nach Cismar  bei Grömitz zum "Haus der Natur", einem sehr schönem naturkundliches Museum,  nahmen nicht alle teil. Im Museum wurden die schönsten Ausstellungsstücke bei der Führung aus den Vitrinen  genommen und den Blinden in die Hand gegeben.

Heidi beim ertasten einer großen Muschel

 

Am Abend veranstalteten wir eine kleine Abschlußfeier, da am nächsten Tag die Heimreise auf dem Programm stand.

die Abschlußfeier unserer Reise in der Lounge des Hotels

 

Am Montag war das Ende unserer Vereinsfahrt angebrochen. Nach dem Frühstück ging es zum Bahnhof und von dort per Zug Richtung Heimat.

 

Wir danken den Mitarbeitern des Aura-Hotels Timmendorfer Strand für die stets freundliche und kompetente Betreuung und würden uns freuen, Sie wieder einmal mit unserem Verein besuchen zu dürfen.

 

Heiko Grimm

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