Auge

Vereinslogo des Blinden und Sehbehindertenverein Erftkreis.e.V. mit Stockmännchen

Hintergrund Wolke

Wernigerode 2011

 

 

Nach zwei Jahren „Heimaturlaub“ brachen am 10.10.2011 zwölf Mitglieder unseres Vereins zusammen mit vier Begleitpersonen und vier Führhunden vom Hauptbahnhof Köln zum nächsten gemeinsamen Ausflug auf.

 

Ziel der Reise war die Aura-Pension „Brockenblick“ in Wernigerode im Harz.

 

Nach der Ankunft wurden zuerst die Zimmer verteilt und die Koffer ausgepackt. Dann wurde es aber auch höchste Zeit für unsere Hunde, an die frische Luft und auf eine grüne Wiese zu kommen, um sich nach der langen Zugfahrt die Beine zu vertreten.

 

Nach dem Abendessen erhielten wir eine kurze Erklärung des Hauses und trafen uns zum gemütlichen Beisammensein und als geselligen Einklang unseres Urlaubs in der Brockenstube.

 

Schon am Dienstagvormittag stand der erste Ausflug auf dem Programm. Wir unternahmen eine Stadtführung durch Wernigerode. Herr Ritzau, der Hausmeister der Pension Brockenblick, zeigte und erklärte uns neben vielen verschiedenen sehenswerten Fachwerkhäusern das wunderschöne Rathaus und die alten verwinkelten Gassen der Stadt. Außerdem wies er uns auf andere besondere Bauwerke wie ein symbolisiertes Stadttor und verschieden gestaltete Brunnen hin.

 Rathaus in Wernigerode

Anhand eines Tastmodels  aus Bronze auf dem Marktplatz der Stadt konnten wir uns eine bessere Vorstellung der Lage einzelner Gebäude und der Anlage der Altstadt machen.

 Ein Teil unserer Gruppe an dem Tastmodel aus Bronze

 

In einer alten Schmiede hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Werkzeuge dieses Handwerks durch Fühlen kennen zu lernen.

 

Nach dem Mittagessen in unserer Pension und einer kurzen Erholungspause fuhren wir am Nachmittag mit zwei Kleinbussen zur Glasbläserei in Derenburg. Da eine spezielle Führung für uns leider nicht angemeldet war, besichtigten wir lediglich die verschiedenen Ausstellungsstücke und fuhren anschließend wieder zur Pension zurück, wo wir den Abend wieder in fröhlicher Runde ausklingen ließen.

 geschliffene Gläser mit Mystik-Themen

Am Mittwoch war eine Rundfahrt durch den Ostharz geplant, die gleich nach dem Frühstück begann. Erster Zwischenstopp der Tour war die Rappbodetalsperre. Wir standen auf der höchsten Staumauer Deutschlands und unser Begleiter Herr Ritzau erklärte uns ausführlich das Talsperrensystem.

Rappbodetalsperre

Anschließend besuchten wir die Harzköhlerei Stemberghaus. Hier bekamen wir einen Einblick in die Arbeit der Köhler früher und heute. An verschieden Meilern konnten wir die einzelnen Entstehungsstufen von Holzkohle betrachten. Noch besser war aber die Verkostung flüssiger Holzkohle, die uns von innen her mächtig einheizte.

rauchender Holzkohlemeiler

Weiter ging es dann zum Hexentanzplatz. Dort ließen wir uns ein deftiges Mittagessen schmecken und Herr Ritzau erzählte uns die Sage von der Roßtrappe.

Hexentanzplatz

Danach ginges mit den Bussen, wir haben nicht die Gefährte in Besen umgetauscht, weiter zum Schäferhof Langenstein. Eine Mitarbeiterin des Schäferhofes erklärte uns die Vorgänge auf dem Hof und wir durften natürlich auch die Schafe streicheln.

Bild vom streicheln der Schafe

Anschließend ließen wir uns eine Tasse Kaffee schmecken und kauften den Souvenirladen halb leer. Bepackt, satt und um einige Erfahrungen reicher gingen wir dann zu den in den weichen Sandstein gehauenen Wohnhöhlen oder Höhlenwohnungen von Langenstein, die sich über einen großen Teil des Ortes erstrecken. Die Höhlenwohnungen sind zum Teil renoviert worden, um sie den Touristen für Besichtigungen zugänglich zu machen.

Höhlenwohnungen von aussen das Wohnzimmer in einer Höhlenwohnung

 

Kurz darauf kehrten wir wieder zur Pension zurück, wo das nächste Essen als Abendbrot schon auf uns wartete. Wie jeden Abend trafen wir uns auch an diesem Tag zum Schwatzen und Scherzen in der Brockenstube.

 

Am Donnerstag brachen wir zur Eroberung des Brockens auf, wofür der ganze Tag geplant war. Da uns der Weg bergauf zu beschwerlich war, benutzen wir die nostalgische Brockenbahn für den Aufstieg. Unterwegs sahen wir, wie die Dampflok der Schmalspurbahn mit Kohlen und Wasser aufgefüllt wurde, um den Zug zum Brocken hinauf ziehen zu können.

die Dampflok der Brockenbahm wird mit Wasser aufgefüllt

Auf dem Brocken angekommen, genossen wir erst einmal die Aussicht über den Harz und das weitere Umland. Während einer Führung durch das Brockenmuseum wurde uns die Geschichte und die Natur des Berges erklärt und deren Bedeutung in den vergangenen Jahrzehnten geschildert.

die Gruppe beim betasten von Steinen und Fossilien aus dem Harz

Nach einem anstrengenden, aber auch informationsreichen Tag fuhren wir zu unserer Pension zurück und beschlossen den Abend wie gewohnt in geselliger Runde.

 

Nach dem Frühstück am Freitag wurden wir zur Haltestelle der Schloßbahn gebracht, mit der wir dann zum Schloß von Wernigerode aufbrachen. Während dieser Fahrt wurden uns zum Teil neue, zum Teil auch schon bekannte Sehenswürdigkeiten durch die Bahnführerin erklärt und unseren sehenden Begleitpersonen gezeigt. Auf dem Schloßberg angekommen, stand uns noch ein kleinerer Fußmarsch bergauf zumSchloß bevor.

Schloss in Wernigerode

Das Schloß in Wernigerode war ursprünglich eine mittelalterlicheBurg, die den Weg der deutschen Kaiser des Mittelalters auf ihren Jagdausflügen in den Harz sichern sollte. Später war es Sitz der Grafen zu Stolberg-Wernigerode. Nach einer ausführlichen Besichtigung ging es mit der Schloßbahn zum Ausgangspunkt zurück. Auch während der Rückfahrt wurden wir auf verschiedene, am Weg der Bahn liegenden Sehenswürdigkeiten aufmerksam gemacht.

 

Zum Mittagessen kehrten wir in die Pension Brockenblick zurück, um am Nachmittag einen weiteren kleinen Ausflug zu starten. Diesmal ging es auf Schlemmertour zum Baumkuchenhaus. Dort genossen wir den leckeren Baumkuchen und sahen uns in der Schaubäckerei das Entstehen eines Baumkuchens an.

der Bäcker hält eine Walze mit Baumkuchen in den Händen

Natürlich warfen wir auch ein paar Blicke auf die Ausstellungsstücke in dem kleinen Museum des Baumkuchenhauses. Zum Abschluss wurde selbstverständlich auch noch kräftig eingekauft.

 

Wie jeden Tag beendeten wir auch den Freitag bei verschiedenen Getränken in der Brockenstube.

 abends in der Brockenstube

Der Sonnabend und der Sonntag war für alle zur individuellen Nutzung vorgesehen. Einige Mitglieder sahen sich weitere Sehenswürdigkeiten von Wernigerode, die wir leider nicht in unsere Ausflüge integrieren konnten, an. Dazu zählten zum Beispiel der Miniaturenpark

die Marktstraße von Wernigerode im Miniaturenpark

und das Museum für Technik und Luftfahrt. Viele gingen auch nur in die Stadt zum Shoppen oder verbrachten die Zeit in der Pension.

Der Sonnabendabend stand im Zeichen eines Harzabends. Nach dem Genuss einer sogenannten Hexensuppe, die sehr lecker war, und heißem Glühwein gegen die aufsteigende Kälte wurde mit Hilfe einer Karaokemaschine kräftig mitgesungen und so wurde es ein sehr schöner, fröhlicher Abend.

 

Am Montag mussten wir unsere Zelte schon wieder abbrechen und uns für die Heimreise rüsten, die dann um 11 Uhr vom Bahnhof Wernigerode begann.

 

Auf diesem Weg möchten wir uns besonders bei Herrn Ritzau von der Aura- Pension Brockenblick bedanken, der uns alle Ausflüge interessant und unterhaltsam gestaltete und auch als Führperson für unsere Mitglieder hervorragende Arbeit leistete.

 

Für alle Vereinsmitglieder und deren Begleitpersonen war es ein gelungener Vereinsausflug, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

 

 

Paul Müller

Zurück zur vorherigen Seite

Zurück zur vorherigen Seite